URSPRUNG UND PHILOSOPHIE
Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa zum Jahr 500 n. Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften,
entwickelten aus gymnastischen Übungen im Laufe der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung.
Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung.
Als Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts
entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk.
Auch heute noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche Philosophie wider.
Übersetzt bedeutet „Karate-Do“ so viel wie „der Weg der leeren Hand“.
Im wörtlichen Sinne heißt das: Der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer.
Das „Kara“ (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch.
Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien,
um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können.
Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe ethische Anspruch konkret:
Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung
der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration.
Die Achtung vor dem Gegner steht an oberster Stelle.
Mehr Informationen findest du hier: Deutscher Karate Verband e.V.
Kihon, Kata und Kumite
Kihon ist die Basis im Karate und bedeutet übersetzt Grundlage. Es ist ein fester Bestandteil des Karatetrainings, um den Übenden alle wichtigen Elemente einer Technik beizubringen.
Der ganze Körper wird während des Kihontrainings stimuliert, weshalb man durch jahrelanges Training immer mehr über sich und seinen Körper erfährt. Ein stabiler Stand, die richtige Atmung, eine feste Körperspannung und bewusst ausgeführte Bewegungen stärken den Körper wie auch den Geist. Man lernt die richtige Anwendung der eigenen Kraft, das richtige Timing für die Ausführung der Technik und die Dimensionen des eigenen Körpers kennen.
Kata bedeutet Form und fasst eine Sammlung aus bestimmten Techniken, die in einer vorgegebenen Reihenfolge ausgeführt werden, zusammen. Es handelt sich hierbei um einen Kampf gegen einen imaginären Gegner. Um die Handlungsabläufe besser zu verstehen, wird regelmäßig das Kata Bunkai trainiert. Kata Bunkai bedeutet Zerlegung der Kata, weshalb die Kata in einzelnen Sequenzen aufgeteilt wird, um sie dann mit einem Partner in direktem Kontakt praktisch umzusetzen, wobei viel Platz für Interpretationen und Variationen eingeräumt wird.
Die Kata hilft, sich vorgegebene Bewegungsmuster fest einzuprägen und stellt so den ersten Schritt zur Anwendung der Techniken dar.
Man verbessert die Techniken, übt die verschiedenen Stände, führt unterschiedliche Atemübungen aus und kriegt ein besseres Gefühl für die eigenen Position im Raum. Zudem hat das Katatraining eine sehr beruhigende Wirkung und wirkt sich positiv auf den Geist aus.
Kumite bedeutet die Begegnung der Fäuste und wie der Name schon ahnen lässt, geht es hier um die Anwendung der Techniken gegen einen realen Gegner, wobei Karate ein kontaktloser Kampfsport ist. Dabei gibt es viele verschiedene Formen einen Kampf zu trainieren, vom grundschulmäßigen Mehrschrittkampf bis zum Freikampf. Allen gemein ist, dass sie das gleiche Ziel haben, den Übenden ein besseres Verständnis für die Technik und deren Anwendung zu vermitteln.
Karate beginnt im Kopf und deshalb ist es notwendig sich an immer neue Gegebenheiten anzupassen. Deshalb fängt man zuerst mit einfachen Übungen beim Partnertraining an, bis man diese auf einem bestimmten Niveau beherrscht, um dann immer flexiblere Aktionen durchzuführen. Man wird bewusst in verschiedene Stresssituationen gebracht, wodurch Geist, Flexibilität, Spontanität und der Wille zur Aktion gefördert und gestärkt werden.
Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten ist zu erwähnen, dass im Bereich von Kata und Kumite, vorallem in der Ausprägung des Wettkampfsports, ein hohes Maß an Athletik trainiert und gefördert wird.